Patienten, mit der Diagnose Lipödem haben meistens einen langen Leidensweg hinter sich. Allein bis zur Diagnosestellung können nicht selten Jahre vergehen. Häufig erhalten die Patienten lediglich gute Ratschläge zur Ernährungsumstellung und, dass sie mehr Sport treiben sollen. Dabei sind die Fetteinlagerungen, die sich häufig an den Ober- oder Unterschenkeln der Patienten zeigen, krankheitsbedingt und haben nichts mit einer ungesunden Ernährung und Bewegungsmangel zu tun. Die Konsequenzen sind für die Betroffenen jedoch sehr unangenehm. Neben Bewegungseinschränkungen verursacht das Lipödem auch Schmerzen. Die Patienten bekommen bereits bei der geringsten Gelegenheit Hämatome. Zudem sind diese enormen Fett- und Wassereinlagerungen natürlich unansehnlich und führen dazu, dass die Betroffenen Probleme beim Kleiderkauf haben. In der Folge leidet das Selbstwertgefühl und es kann sogar zu schweren Depressionen kommen. Diese Menschen ziehen sich zurück, isolieren sich und verlieren ihren Lebensmut. Konservative Behandlungsmethoden sind nicht immer von Erfolg gekrönt. Eine weitere Variante ist ein operativer Eingriff, bei dem das überschüssige Fettgewebe abgesaugt wird.
© Ekaterina Benthin / PIXELIOMithilfe der Fettabsaugung wird der Umfang des Lipödems verkleinert. Dadurch ist die optische Erscheinung bereits um Einiges positiver. Und meist lindert dieser Eingriff auch die anderen Beschwerden, sodass die Schmerzempfindung nachlässt. Damit nehmen die Bewegungseinschränkungen ab. Der Blick in den Spiegel tut nicht mehr so weh und man wagt sich wieder nach draußen. Man hat nicht mehr unwillkürlich das Gefühl, alle Blicke auf sich zu ziehen und wenn, dann lediglich im positiven Sinne anstatt ausgelacht zu werden. Zudem wird der Shoppingbummel wesentlich erfreulicher, da die Kleidergröße wieder kleiner ausfallen dürfte. Die Betroffenen fühlen sich in der Öffentlichkeit endlich nicht mehr so unwohl. Sie werden sicherer und damit steigt auch das Selbstwertgefühl wieder. Schließlich geht mit der Traumfigur auch ein Traumziel der Lipödem Patienten in Erfüllung. Eines bleibt allerdings unverständlich. Dieser Eingriff wird leider bisher nicht von den Krankenkassen übernommen, obwohl, er eine Verbesserung der Lebensqualität für die Betroffenen bedeutet.
Bei allen positiven Aspekten sollte man allerdings nicht vergessen, dass diese Fettabsaugung ein operativer Eingriff ist. Deshalb ist es wichtig, sich an einen guten Facharzt für plastische Chirurgie zu wenden, zu dem man ein gutes Vertrauensverhältnis aufbauen kann. Der Facharzt sollte bereits Erfahrung mit derartigen Operationen haben. Außerdem erkennt man die Qualität eines Arztes am ausführlichen Aufklärungsgespräch, wo auch Fragen des Patienten berücksichtigt werden. Bei einem Lipödem wird eine relativ große Menge an Fett abgesaugt. So ist es nicht ungewöhnlich, dass Patienten nach der OP mit Kreislaufproblemen zu kämpfen haben. In einer guten Klinik bleibt man aus diesem Grund nach dem Eingriff mindestens 24 Stunden auf der Station, um bei etwaigen Komplikationen gut versorgt zu sein. Ein weiteres Problem sind mögliche Hautüberschüsse nach erfolgter Fettabsaugung, die insbesondere bei älteren Patienten nicht selten sind. In der Regel können diese durch eine weitere Operation beseitigt werden. Ganz entscheidend ist selbstverständlich eine richtige Diagnose, die im Vorfeld stehen muss. Die Diagnosestellung geschieht meist durch einen Phlebologen. Es müssen vorab etwaige andere Erkrankungen ausgeschlossen werden.
Nach dem Eingriff erfolgt eine Kompressionsbehandlung, die konsequent durchgeführt werden muss. Dafür ist es eventuell erforderlich, speziell angepasste Miederware anfertigen zu lassen. Diese Kompressionsbehandlung dauert bis zu drei Monaten. Es steht außer Frage, dass man nach der OP nicht gleich wieder voll belastbar ist. Zunächst ist Schonen angesagt. Also, Beine hoch und Ruhe, dann verläuft die Wundheilung in den meisten Fällen problemlos. Schwellungen sind nach der Fettabsaugung trotzdem normal. Deshalb wird der Arzt wahrscheinlich für die erste Zeit abschwellende Medikamente verschreiben. Übrigens ist es günstiger, diesen Eingriff in den Winter zu verlegen. Nicht nur, weil man dann im Sommer stolz seine neue Figur zeigen kann. Wärme begünstigt Schwellungen, daher ist die kühlere Jahreszeit einfach idealer für den Eingriff.
